Mit dem Stuhl der Sonne hinterherrücken. Noch einmal Sigrid Damms Buch „Diese Einsamkeit ohne Überfluss“ lesen. Mein neuestes Projekt. Noch einmal die Bücher lesen, die einen gewissen Eindruck hinterlassen haben. Das letzte Mal las ich allerdings noch ohne Lesebrille. Frau Damm schreibt, es sei eine schottische Sitte, die ersten beiden Morgenstunden im Bett zu arbeiten. Dann bin ich wohl Schottin. Kleine Pausen, in denen ich Espresso mit und ohne Coffein aufsetze, dem Iraker dabei zuschaue, wie er den alten Gartenstuhl repariert. Und weil er so schön dabei ist, widmet er sich auch noch der Terrassenbeleuchtung, dem Licht im Schuppen.

Gestern habe ich am frühen Abend für meine jungen Mitbewohner ein kleines Osteressen vorbereitet. Sie haben gelacht. Ich wäre wie ihre Mutter zu Hause. Weil ich herumgegangen bin und laut „Essen ist fertig“ gerufen habe. Wenn der Iraker viermal zulangt, dann weiß ich, dass es gelungen ist. Es ist eine Freude, ihm zuzusehen. Thailändische Süßigkeiten zum Espresso. Das Gespräch mal auf deutsch, dann wieder englisch, damit auch der Tunesier etwas versteht. Seine ersten Worte deutsch hat er beim türkischen Imbiss gelernt. Zum Mitnehmen. Tüte. Knoblauchsoße. Scharf. Als es kalt wurde, haben wir uns in unsere Zimmer verabschiedet.

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