Das gefällt mir. Heute ist die Thailänderin auch tatsächlich unterwegs nach Bayern. Vorgestern hat sie mir fast einen Herzstillstand beschert, als sie plötzlich vor mir in der Küche stand. Auf leisen Sohlen angeschlichen. Nicht im Zug nach Bayern, in dem ich sie vermutete. Sie hatte sich im Datum geirrt. Möge das Universum ihr hold sein. Und ich drücke natürlich auch alle Daumen und großen Zehen für einen Job, eine neue Bleibe. Auf meine Bewerbungsschreiben bezüglich Mini-Haus, Wohnung mit Garten hat bisher keiner der Vermieter/Eigentümer geantwortet. Aber wer weiß, vielleicht findet der Hausmann ja eine abgelegene Hütte.
Berghütten, kleine Häuschen im Wald oder auf einer Wiese faszinieren mich. Natur und Stille. Auch Dokumentationen oder Romane zum Thema ziehen mich in ihren Bann, beschäftigen meine Phantasie. Da passte das Buch der Mannheimer Freundin ganz wunderbar. Ich habe es gestern in einem Rutsch ausgelesen. Nachdem ich von meiner kleinen Radtour heimgekehrt war und anderthalb Stunden geschlafen habe. Nach der Hälfte der Strecke hatte ich überlegt, mir ein Taxi zu rufen. So erschöpft war ich. Ich bin immer noch nicht ganz gesund. Ohren und Hals tun mir weh, vielleicht sollte ich mich noch schonen. Egal. Das Buch hat mich sofort in andere Spähren entführt. „Acht Berge“ von Paolo Cognetti. Der Autor erzählt nicht nur von einer 30jährigen Freundschaft, die 1984 in einem kleinen Bergdorf zwischen zwei unterschiedlichen Jungen ihren Anfang nimmt, er lässt mich auch immer wieder mit seinen Augen auf Berge und sie umgebende Landschaften schauen. Es ist keine idealisierende Sicht, und ich habe auch immer noch keine Lust, einen Drei- oder Viertausender zu besteigen, aber ich war von Anfang bis Ende fasziniert und begeistert. Was für ein schönes Geschenk. Ich habe mir gleich noch ein Buch von dem Autor bestellt. Darin schreibt er über ein Jahr, das er in den Bergen in einer kleinen Hütte gelebt hat. Wenn das Universum jetzt alle Zeichen richtig deutet, dann weiß es, was es zu tun hat.