war es gestern, als ich am Zoo auf den Bus wartete. Geschäfte und Cafés geöffnet, überall Menschen. Wenn ich da an den Bahnhof in Neustadt denke, ein Paralleluniversum. Das Haus lag dunkel und einsam vor mir. Sie sind ausgezogen, in Italien, am Bodensee, oder einfach nur ausgeflogen, und mir war plötzlich komisch. Ein Anfall von Abschiedsschmerz. Über den mich das Bier, das der Hausmann für mich im Kühlschrank deponiert hat, ein wenig trösten konnte. Mit der Thailänderin habe ich mich für heute Abend zum Essen verabredet. Morgen fliegt sie in die Heimat. Ihre Gefühle sind gemischt, schrieb sie mir. Der Tunesier hat mir von Marokko erzählt. Ein spontaner Urlaub mit jungen Leuten, der ihm sehr gefallen hat.

Sie sind mit dem Zug durch das Land gefahren, haben viel gesehen. Nun ist er auf den Geschmack gekommen. Wenn es mit einem preiswerten Zimmer in Frankfurt/Oder klappt, dann will er häufiger reisen. Aber jetzt geht er erst einmal ins Büro. Kaffee trinken, laut Musik hören. Arbeiten natürlich auch, aber es fühlt sich gar nicht wie Arbeit an. Wieder fällt mir dieses Strahlen auf, das an ihm so echt und auch irgendwie ansteckend ist.

Und ich werde mich heute als erstes um eine passende Brille kümmern. Wenn ich am Bildschirm sitze, sehe ich die Zahlen nur verschwommen. Das sollte so nicht sein.

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