Auch in Neustadt soll es regnen. Gut, dass ich vom Bahnhof eine Mitfahrgelegenheit habe. Dann kann ich auch noch ein paar zusätzliche Dinge mitnehmen. Bücher. Schuhe. Das Eau de Toilette, das die Thailänderin vergessen oder absichtlich nicht mitgenommen hat. Ich mochte diesen Duft an ihr. Ich mochte sie. Nun ist sie fort. Und ich bin ein bisschen melancholisch. Ich sehe sie noch Arm in Arm mit dem italienischen Kellner zur Tür gehen. Dem hatte ich nämlich erzählt, dass wir Abschied feiern in seinem Restaurant und dass meine junge Begleiterin am nächsten Morgen nach Thailand fliegen würde. Ich bin schon eine Plaudertasche manchmal.

Der Meister hat mir einen Fahrradhelm geschenkt, nun könnte ich mich um das E-Bike kümmern. Am Sonntag bin ich zumindest schon mal auf einem gefahren. Hinterher habe ich überlegt, warum ich das nicht schon eher ausprobiert habe. Natürlich hatte der Freund eine Erklärung. Weil ich manchmal eben zickig bin, er hätte mir schon vor Monaten eine Probefahrt angeboten, immer hätte ich abgelehnt. Stimmt. Manchmal sträube ich mich gegen Neuerungen.

Aber so ein E-Bike, ich gebe es zu, das hat was. Da bekommt der Begriff von „abgedüst“ eine ganz neue Bedeutung. Ich werde ja nur noch mit dem Rad unterwegs sein, wenn ich erstmal eins habe. All die Orte, all die schönen Radwege durch schöne Landschaften, die schönen Seen – drei soll es geben – die sind ja oft 20 km von unserem Dorf entfernt. Mit dem E-Bike ein Witz. Wenn ich dann noch eine neue Brille habe und die Zahlen auf dem Bildschirm in der Praxis nicht mehr raten muss, sondern lesen kann, dann werde ich vor lauter Leichtigkeit vermutlich abheben. 

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