hat Vorteile. Nicht nur, dass er verstellbar ist – wenn ich wollte, könnte ich auch liegen – ich kann ihn ohne Mühe durch den Garten tragen und nach dem optimalen Morgenplatz Ausschau halten. Ein guter Tausch. Gestern habe ich in Havelberg auf dem Balkon noch in meinem alten Rattanstuhl gesessen. War auch schön. Das war noch, bevor ich über die Balkonbrüstung geklettert bin, weil während des Probesitzens in dem getauschten Stuhl die Wohnungstür zugeknallt war. Beide Damen draußen im Hausflur. Ohne Schlüssel. Barfuß. Verdammt, was machen wir jetzt? Ich würde doch bestimmt vom Hof aus auf den Balkon steigen können, ich sähe so aus, als könnte ich das. Wenn einem so etwas suggestiv ins Ohr geflötet wird…..
Da ich keine Lust hatte, womöglich stundenlang zu warten, bis der Ersatzschlüssel beschafft wäre, weil ich außerdem dringend aufs Klo musste, habe ich es getan. Bin auf einen Klappstuhl geklettert, von dort auf einen Blumenkübel, dann „nur“ noch das linke Bein über die Brüstung, ein wenig Körperspannung aufbauen, um nicht wie ein nasser Sack auf den Balkon zu plumpsen, die Göttin und alle guten Geister um Hilfe bitten, und zack. Ich bin immer noch stolz auf mich. Das hätte ich nicht von mir gedacht.
Später wurde ich mit dem getauschten Stuhl nach Hause gefahren. Über die Dörfer sozusagen. Mein Atelier schön kühl – Frau J. hatte die Jalousien heruntergelassen – der Garten ein Traum. Die Wiese gemäht, alles blüht, duftet, wächst. Schön ist es hier. Eigentlich schade, dass ich in zwei Tagen schon wieder aufbreche. Aber für Schweden mache ich das natürlich gern. Zumal der Freund auch noch einmal in die Hanö-Bucht möchte, vielleicht noch einmal zum Getnö am Asnen See. Ich liebe es, an Orte zurückzukehren, die ich schon ein bisschen kenne. Ich werde auch nicht meckern und mosern, wenn ich 15 Kilometer mit dem Rad fahren soll. Phhh. Mit Ebike ein Klacks. Da wir außerdem entschieden haben, doch nicht zu fasten – der Freund hat schon alle Einkäufe in Berlin erledigt, zwei Brote will er auch noch backen, der gute Mensch, das kann nur wunderbar werden.