Draußen ist es ordentlich warm, und ich habe gerade überlegt, ob ich mir Socken anziehe. So wird es natürlich nicht bleiben. Bei längerer Hitzephase wird sich auch mein Atelier aufheizen. Aber noch ist es angenehm kühl. Nach Kyritz muss ich heute doch nicht, die Abstimmung für die Lesung der jungen Dichterinnen kann telefonisch erfolgen. Was bin ich froh. Zum Vereinstreffen werde ich mit dem Rad fahren, ich wollte die Strecke schon länger einmal ausprobieren. 2,3 km, wenn es keine reinen Sandwege im Wald sind, dann macht es sogar mit dem alten Rad Spaß. Morgen früh bringt mich Frau J. dann zur Bahn. Ein Abend, eine Nacht gewonnen.

Gestern habe ich nur noch die Hasen auf der Wiese vor meinen Fenstern beobachtet – inzwischen sind es zwei, die sich ohne Unterbrechung im Kreis herumjagen – bevor ich ins Bett gegangen, gefallen bin. Nach der Veranstaltung hatte ich festgestellt (und schon mal Frau J. mitgeteilt), dass sich proportional zur Vergrößerung meiner Knöchel meine Laune verschlechtert hatte, was aber auch der Hitze geschuldet war. So kühl wie versprochen war es in der Kirche nämlich nicht. Vormittags hatten wir dort mit den anderen geputzt, aufgeräumt, zum Puppenspiel dann Kuchen und Limo verkauft, ich habe hinterher abgewaschen und abgerechnet und mich gefragt, wie ich in diese Situation geraten bin. Wäre ich nicht so erledigt gewesen, hätte ich mit dem Fuß aufgestampft und meinen Austritt aus dem Verein verkündet. Gut, dass keiner da war. Denn es war nur ein kurzer Moment, in dem ich mich geärgert habe. Vorher hat es mir recht gut gefallen. Die beiden Puppenspielerinnen haben einen tollen Job gemacht, die Kinderaugen glänzten, so etwas färbt ja ab, auch die meisten Erwachsenen wirkten heiter, dabei haben bestimmt alles schon einmal den Gestiefelten Kater gesehen, gehört. Die Schnecke kannte ich nicht, ich habe mich sofort in sie verguckt. Sie reist im Salat durch die Welt und hat eine coole Brillensammlung. Am Ende haben wir uns alle auf schneckisch voneinander verabschiedet. Mund weit auf, Zunge raus, mit dem Kopf hin und her wackeln. 

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