sind die Bürgersteige mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Ich schleppe mich so dahin. Eigentlich wollte ich noch in die Edvard Munch Ausstellung in der Berlinischen Galerie, aber dann habe ich mich bei Humana vertüdelt. Jetzt tut mir mein Fahrgestell weh. Das Haus von weitem still und dunkel. Nirgendwo ein Licht. Das ist ungewöhnlich, wenigstens die Werkstatt ist sonst erleuchtet. Im Flur brennt das Notlicht. Aus der Küche höre ich Geräusche. Der Freund sitzt im Dunkeln im Wintergarten und hört Musik. Trotz Decke und Wärmflasche friert er. Seine Knochen schmerzen. Ich mache frischen Tee. Eine zweite Wärmflasche.

In meinem Zimmer setze ich mich mit Laptop ins Bett. Es müssen ein paar Mails geschrieben werden, und hier ist es warm und gemütlich. Als ich das nächste Mal nach dem Freund sehe, ist ihm so übel, dass er sich übergeben muss. Kurze Verschnaufpause, dann geht es von neuem los. So ging es mir vor etlichen Wochen. Vom Bodensee hörte ich gerade eine ähnliche Geschichte. Lasst den Kelch bitte an mir vorübergehen, einmal genügt. Ich könnte bleiben. Wenn ich mein Ticket jetzt storniere, bekäme ich sogar Geld zurück. Das soll ich nicht machen, morgen wird es besser sein. Darum bitte ich denn jetzt.

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