Nachdem ich neulich noch einmal auf Wilhelm Schmid aufmerksam gemacht wurde, darauf, dass er interessante Thesen zum Thema Liebe zu bieten hätte, und wie sie vielleicht doch gelingen könnte, habe ich mir noch einmal zwei Vorträge von ihm auf Youtube angesehen. In einem spricht er u. a. von den verschiedenen Farben der Liebe. Von den roten Stunden der Gefühle, den rosaroten der erotischen Begegnung, den blauen Stunden des Gedankenaustauschs. Und dann komme ich und denke, grau ist alle Theorie.

Aber ich gebe gerne zu: Das klingt insgesamt schon gut. Und eigentlich wissen wir ja alles, was wir wissen müssen. Wenn nur die blöde Praxis nicht wäre. In dem anderen Vortrag – darin geht es um die Erschaffung des Selbst – sagt er, dass man wenigstens sich selbst gegenüber völlig aufrichtig sein sollte. Zu dieser Einsicht bin ich auch schon gekommen. Weil ich mir manchmal Geschichten erzähle, mit denen ich mir etwas schmackhaft machen will, was ich eigentlich gar nicht tun möchte. Und dann tu ich es eben doch. Weil ich normal sein will. Nett. Unkompliziert. Habe ich jetzt ein echtes Selbst, wenn ich mir das so aufrichtig eingestehe?

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*