Im Moment beunruhigen mich viele Dinge. Vor allem solche, die von mir zu erledigen sind. Ein oder zwei Stunden Arbeit in  der Praxis, der Besuch von mehr als ein oder zwei Menschen. Dann schlafe ich in der Nacht zuvor nicht, und am selben Tag ist in mir das große Zittern. Als müsste ich Berge erklimmen. Wo ich Berge doch nur von weitem. Als müsste ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Prüfungen ablegen. Und dabei kommt dann heraus, dass ich unfähig bin. Eine Hochstaplerin. Das sollte doch geheim. Ich drehe mich im Kreis. 

Ich muss mich zusammenreißen. Die Flammkuchen vorbereiten, dann brauche ich sie später nur in den Ofen schieben. Wie bin ich nur auf diese Idee? Ich habe doch noch nie Flammkuchen. Der Rhabarber ist nicht mehr frisch. Dann eben  noch Erdbeeren dazu. So ein Crumble ist mir bisher doch immer gelungen. Warum sollte der heute nicht? Kann ich nicht einfach absagen? Hört mal zu, ich fühle mich scheußlich? Nein. Das ist keine Option. Irgendwie muss ich da durch.

Am Ende ist der Crumble natürlich gelungen, auch zu sauer ist er nicht. Die Gespräche drehen sich um Bücher, natürlich, das ist der Zweck der Zusammenkunft, aber auch Filme werden besprochen, und als es Zeit für den Flammkuchen ist, habe ich mich innerlich ein wenig beruhigt. Diese Dinger sind wirklich einfach in der Herstellung. Der Rand knusprig, in der Mitte noch etwas feucht, aber insgesamt wirklich sehr lecker. Ich verspreche, später das Rezept zu mailen.

Trotzdem bin ich froh, nach ein paar Stunden wieder allein zu sein. Fühle mich, als wäre ich mindestens den Halbmarathon gelaufen. Ist das jetzt eine von diesen Phasen? Die oft vor meinem Geburtstag? Oder Venus quer zum Pluto? Außerirdische, die nicht nur den Himmel vernebeln sondern auch mein Gehirn? Ich atme. Ein und aus. Mehr kann ich gerade nicht tun.

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