Alles in Bewegung. In der Welt, dem Land, der Stadt. Vieles gefällt mir nicht, da ist es schön, wenn es in der WG halbwegs normal zugeht. Der Buddhist ist aus-, eine Spanierin eingezogen. Sympathische Frau. Und so schnell. Gestern Nachmittag war das Zimmer eingerichtet und fertig. Vielleicht sollte ich eine Liste machen, damit ich irgendwann mal weiß, mit wie vielen Menschen ich im Laufe der Jahre gelebt habe. An manche Namen kann ich mich schon nicht mehr erinnern. An Gesichter eher.

Die meisten waren nett, manche sogar sehr, mit einigen bin ich noch immer befreundet, und nur wenige kann man als komisch im Sinne von eigenartig bezeichnen. Den Guru z. B. Enorm spirituell, natürlich, der seinen durchaus sehenswerten Körper gern in schwarzem Leder präsentierte. Und der in unserem Keller eine Sammlung von Armee-Memorabilien lagerte. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nur ein einziges Mal mit ihm geredet. Beim „Vorstellungsgespräch“. Nur kann bis heute keiner genau sagen, warum wir uns für ihn entschieden haben. Wahrscheinlich hat er uns hypnotisiert. Ich fühlte mich jedenfalls immer etwas unbehaglich, wenn ich ihm auf der Treppe begegnet bin. Und dann war er eines Tages plötzlich ausgezogen.

Manchmal finde ich es angenehm, in Erinnerungen zu schwelgen. Obwohl ich mich für eine Frau halte, die eher in die Zukunft blickt. Die es manchmal sogar schafft, im Augenblick zu sein. Und da sollte ich jetzt hin. In den Augenblick. Arbeitsmaterialien und Mitschriften studieren. Man wagt es nämlich tatsächlich, morgen unseren Wissensstand abzufragen. Bei mir wird da nichts herauskommen. Alles leer da oben.

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