Die Ruhe nach dem Sturm. Test geschrieben, das ging schneller als vorgesehen. Heute sind nur fünf von zehn da, ich bin die einzige Frau in der Runde.  Mein Banknachbar redet, die beiden gegenüber tuscheln miteinander. Ich komme mir vor wie in der Schule. Genau wie damals habe ich mir die Materialien erst heute morgen beim Frühstück und dann später noch in der S-Bahn durchgelesen. Aber ich glaube, ich habe trotzdem das meiste richtig beantwortet. Abgeben müssen wir nicht. Wir sollten eigentlich nur herausfinden, was uns von dem ganzen Stoff in Erinnerung geblieben ist. Die Fragen nahe an der Praxis. Die Idee gar nicht übel. Eigentlich.

„Gut zu wissen, dass ich das weiß, aber..“ Eine der Lieblingsformulierungen meines Banknachbarn. Er verwendet sie später in der Feedback-Runde. Ich bin voll des Lobes. Erstaunlicherweise. Aber dieser Dozent hat mir tatsächlich gefallen. Nicht nur, weil mir seine Arbeitsweise besonders gut strukturiert schien, er immer irgendwie relaxt wirkte, am meisten schätzte ich seine Fähigkeit, unsere Gruppe im Zaum zu halten, die geliebten Diskussionen (sehr gern abschweifend, sehr gern sehr ausführlich) einschränkte.  Und ich war auch nur ganz, ganz kurz beleidigt, bestimmt nicht länger als 15 Minuten, nachdem ich mir wegen ständigem Dazwischenquatschens (mache ich das wirklich? ist mir noch gar nicht aufgefallen) einen Rüffel eingefangen hatte.

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