Noch einen Tag, eine Nacht Asyl beim Mopedfahrer beantragt. Ich möchte nicht nach Hause. Am liebsten wäre ich natürlich am Meer geblieben. Obwohl sie mir den Strand in Ahrenshoop gestern schon ein wenig verleidet haben. Mir missfällt die Angewohnheit sehr vieler Menschen, sich um ihr Handtuch herum eine Art Burg zu bauen. Lauter fest abgesteckte Claims, das ist meins, bis hierher und nicht weiter. Und seit wann ist eigentlich der Weststrand so voll?

Ganz besonders interessant war der Auftritt einer Gruppe von sieben oder acht Menschen, aufgrund von Größe und Körperbau wahrscheinlich einer Familie angehörend. Die da nacheinander in unsere Richtung marschierten. Wir haben sie zunächst nicht weiter beachtet. Bis wir hinter uns das Plong hörten. Und noch eins. Plong. Plong. Mit einem imposanten Hammer wurden die Holzstäbe vom Sichtschutz in den Sand geschlagen. Im Inneren der Burg eine Strandmuschel, vier Sonnenschirme, fünf Campingstühle.Was da so alles transportiert werden muss. Kein Wunder, dass man dafür einen Wagen braucht. Und natürlich genügte der einfache Sichtschutz nicht. Darüber wurde noch eine Fahne festgemacht. Mit extra großen Wäscheklammern. Werbung für eine Thüringer Brauerei.

Dann konnte endlich ausgeruht werden. Die Frauen waren nicht mehr zu sehen, die Männer schon. Ordentlich nebeneinander saßen sie in ihren Stühlen,  jeder ein Flasch Bier in der Hand. Wir haben uns umgesehen und die versteckte Kamera gesucht. Gab natürlich keine, aber eben doch sehr viele dieser Burgen. Nicht alle gleichermaßen gut ausgestattet, aber eben Burgen. Jetzt die gute Nachricht: Wenn man sich dicht an die Wasserlinie setzt, kann man den ganzen Schrecken auch ausblenden. Und hier gibt es gleich Frühstück. Lebben schööön.

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