Bei meinem letzten Treffen mit Goloka ging es mal wieder darum, dass ich immer noch Sachen mache, die ich „eigentlich“ gar nicht machen will. Die unendliche Geschichte. Angefangen bei Jobs, die mit Zahlen zu tun haben, verschiedenen Kinderbetreuungen, Verantwortlichkeiten im Haus, irgendwie lasse ich mich immer wieder verwickeln bzw. verwickle mich selbst, und dann überlege ich, wie ich aus der Nummer wieder raus komme. Wenn ich es dann geschafft habe, wo lande ich als nächstes? Ganz sicher bei Zahlen und Konten. 

Ob ich mir mal darüber Gedanken gemacht habe, dass ich vielleicht so gedacht bin.  So gedacht? Ja. Als jemand, der Verantwortung übernimmt, der für seine Zuverlässigkeit geschätzt wird, dafür, dass man sich auf ihn verlassen und dass man ihm vor allem vertrauen kann. Ob es das eigene Kind ist, dass mir anvertraut wird oder das eigene Konto. Den Hund hatte er noch vergessen.

Genau das ist mein Problem. Weil ich so geschätzt werde, ist es ja so schwierig, diese Verantwortlichkeiten wieder los zu werden. Aber ich könnte meine Talente oder Gaben (wie auch immer man das nennen will), auch als Geschenk betrachten. Und sie freiwillig und gerne tun. Könnte mich daran freuen, dass ich dafür so geschätzt werde. Könnte ich. Tu ich aber nicht. Und wer sollte mich verdammt noch mal überhaupt so gedacht haben?

Da ich gerade noch einmal Golokas Text lektoriert habe (eine Auseinandersetzung mit Sterben und Tod, eine Meditation über Trauer), vermute ich, dass er an Gott gedacht hat. Den er aber Gott sei Dank nicht erwähnte. Was gut für uns beide war. Komischerweise beschäftigt mich dieser Gedanke „irgendwie gedacht zu sein“ jetzt aber. Und ich ertappe mich dabei, dass ich Dinge erledige, ohne mich darüber zu ärgern. Dass mir manches Telefonat, mancher Kontakt sogar Freude macht. Aber nur, wenn ich mir vorher keine Geschichte dazu erzählte, dass ich das jetzt aber blöd finde, dass ich überhaupt keine Lust habe. Ich werde das weiter beobachten.

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