Mit dem Mopedfahrer einen Berg Quitten verarbeitet. Man glaubt gar nicht, wie lange so was dauern kann. Die Dinger sind so hart, schon das Teilen und in Viertel schneiden stellt für jemanden wie mich, der nicht täglich Krafttraining macht, eine Herausforderung dar. Später musste das Ganze noch Stunden gerührt werden. Am Ende reichte die Produktion für drei Bleche. Auf denen das Mus jetzt vermutlich schön vor sich hin trocknet.  Nächste Woche soll dann die Veredelung zu Konfekt erfolgen.

Während wir nett miteinander arbeiteten, plauderten, Witze machten, ich während des Rührens mit selbst gebackenen Brötchen gefüttert, zu vorgerückter Stunde mit Rotwein belohnt wurde, rückte der Freund auch noch damit heraus, dass er sich meine Anfrage überlegt hätte. Bei ihm kann die Familie wohnen, wenn der Kroate seinen nächsten Einsatz in Berlin hat. Über die Feiertage ausgerechnet, aber Job ist eben Job. Hier in der WG hatte sich ja eine kleine Gegenfraktion gebildet, und nun bin ich froh, dass es eine Lösung für das Problem gibt. Menschen mit großem Herz eben.

In meiner Einfalt hatte ich selbst schon bei Airbnb gegoogelt, auch bei einem Portal, das speziell Wohnungen oder Zimmer auf Zeit an Künstler vermittelt. Künstler vermieten an Künstler. Eigentlich eine schöne Idee. Aber die Berliner haben einen Knall. Unter 1000 Euro für drei Wochen ist da nichts zu machen. Die einzige Person, die sich überhaupt auf meine Nachfragen gemeldet hatte, wollte 380 Euro pro Woche. Vielleicht sollten wir unser freies Zimmer dort anbieten. Wir wären eine echte Alternative. Für einen allein reisenden armen Künstler.

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