Archiv für das Thema: Bücher

Mit den Freunden aus Schlachtensee im „al lago“ verabredet. Sie hatten mir und einer anderen Freundin ein Trüffelessen zu unseren jeweiligen Geburtstagen geschenkt, das nun eingelöst wurde. Lecker war’s, gemütlich, nur hatte ich mich vorher mal wieder sehr beeilen müssen. Versinke gerade in jeder freien Minute in der Autobiografie von Marina Abramovic. Lese ein wenig atemlos, und passe mich damit vermutlich dem Tempo der Schreiberin an, das mir auch ein wenig atemlos verkommt. weiter lesen »

 

Gestern war ich lange am See, habe in der Sonne gesessen und gelesen. Wieder ein Buch aus SEINEN Beständen. Vierzig Arten der Liebe. Von Elif Shafak. Eine Frau – 2 Kinder, Haus, Mann, alles bestens auf den ersten Blick – hat sich nach Jahren des Hausfrauenlebens einen Job gesucht. In einer Literaturagentur. Nun soll sie ein Gutachten über einen Roman schreiben. Beim Lesen stellt sie nicht nur ihr eigenes Leben in Frage, sie verliebt sich auch in den Schreiber. So weit so vorhersehbar. weiter lesen »

 

Neben mir sitzt G. und tippt auf ihrem Handy. Keine Geräusche aus dem Zimmer der Schwestern. In der Küche wird Obst geschnibbelt. Gestern Abend habe das Buch von Katharina Hacker „Eine Art Liebe“ ausgelesen. Von Moshe, früher Moses, dem Israeli, und Jean, Franzose, Trappist. Moshe hat seine Geschichte – vor allem auch die Geschichte einer Freundschaft, Schuld spielt ebenfalls eine Rolle – der Erzählerin „geschenkt“, damit sie sie aufschreiben soll. Wie mir Google erzählt hat, handelt es sich dabei in weiten Teilen um die Lebensgeschichte des Historikers Saul Friedländer. weiter lesen »

 

Noch einmal Scott Peck gelesen. Auch beim zweiten Mal beeindruckt. Der wunderbare Weg. U. a. schrieb er, dass jeder Mensch eine Religion hat. Wir würden diesen Begriff nur zu eng fassen, weil wir ihn immer mit Gott verbinden. Für ihn war „Religion“ jedoch die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen (das Universum ist Chaos, für einen anderen ein Ort, an dem für alle gesorgt wird und dergleichen mehr). Dieses Verständnis entwickeln wir aufgrund unserer frühen Erfahrungen. Wir glauben, dass Gott so handelt, wie einst unsere Eltern (oder deren Stellvertreter) gehandelt haben.  weiter lesen »

 

Das dicke Buch „Americanah“ hatte mir meine Mannheimer Freundin zu Weihnachten geschickt. Eine Weile lag es unter dem Baum, dann auf dem Tisch, später im Regal. Während ich mich mit dem autobiografischen Text „Der Stift und das Papier“ von Hans-Josef Ortheil beschäftigte und dabei immer wieder mit meinem Gefühlen kämpfen musste. Neid ist eben alles andere als nett. Aber bei der Beschreibung dieser Schreibschule, die der kindliche Autor durch seine Eltern erfahren hat und über die er als Erwachsener in vertrauter Art und Weise berichtet, was soll eine Schreiberin denn da beim Lesen fühlen? weiter lesen »

 

Da ich in den letzten Wochen wenig geschrieben habe, blieb mehr Zeit zum Lesen übrig. Manchmal kommen Bücher über Freunde, die der Meinung sind, das könnte auch etwas für mich sein, manchmal schwärmen sie auch nur, wissen aber, dass ich vermutlich weniger begeistert wäre. Bei Büchern von Hanns Josef Ortheil könnte letzteres der Fall sein. Aber nun habe ich etwas entdeckt, das auch mir gefällt. Die geheimen Stunden der Nacht. Eine Verleger-Dynastie. Der alte Vater schwächelt, vielleicht wird er sterben, der fast 50jährige Sohn, der die Geschäfte übernehmen soll, findet heraus, dass der Vater ein Doppelleben geführt hat. Die Geschwister wollen ihm evtl. die Nachfolge schwer machen, seine Ehe ist auch nicht mehr das, was sie mal war, da muss sich der Mann neu sortieren. Und das beschreibt H.-J. Ortheil so leicht, das musste so weg gelesen werden. weiter lesen »

 

gibt es keine bzw. nur wenig Flüchtlinge. Dabei wäre hier viel mehr Platz als in der Innenstadt. Ob sich auch hier Menschen auf Gesetze und Bebauungspläne berufen? Ich habe keine Umfrage gemacht, halte die meisten Nachbarn aber im Prinzip für tolerant. Für Menschen mit Herz. Allerdings weiß ich nicht, wie weit sich dieses „im Prinzip“ dehnen lässt. Viele engagieren sich ehrenamtlich, viele auch für Flüchtlinge, das zumindest weiß ich. Und sie lesen, interessieren sich für Kunst und Kultur. Da sollte man doch denken. Aber mein Gott, das haben die Nazis auch getan.  weiter lesen »

 

Ohne die nordische Freundin wäre ich wohl nicht darauf gestoßen. Sie hat mir „Machandel“ von Regina Scheer zum Geburtstag geschenkt. „Ist ja auch ein Stück DDR-Geschichte. Ist ja auch unsere, oder?“ Stimmt. Und nicht nur das. Ein Buch, das glücklich und süchtig macht.  Ich wollte mal wieder nicht, dass es aufhört. Diese Themen sind  für mich immer noch interessant und keineswegs olle Kamellen. Nazizeit. Mitläufer. Täter. Russische Zwangsarbeiter. Kriegsgefangene. Alte Kommunisten. Flucht und Vertreibung. Der Beginn der Opposition, das Ende der DDR.  Das kommt in diesem Buch alles vor.  weiter lesen »

 

Vom Mopedfahrer der Hinweis, dass man „Kruso“ von Lutz Seiler als Hörspiel im Radio hören konnte. Hat er natürlich gemacht, und gut fand er es auch wieder. Das Buch haben wir ja beide mit großer Begeisterung gelesen. Obwohl manche sagen, es wäre vor allem eins für Ex-Ossis. Er Ex-Wessi. Die Freundin dagegen verspürte beim Lesen immer einen gewissen Widerwillen. Die Sprache hätte ihr schon gefallen, aber sie wüsste nicht, was der Autor ihr mit seiner tollen Sprache sagen wolle. Und ein wirkliches Anliegen hätte sie auch nicht gespürt. Deshalb vorzeitiger Abbruch. weiter lesen »

 

In zwei Tagen das Buch „Hartland“ ausgelesen. Dieses Mal ist Wolfgang Büscher vom hohen Norden Amerikas bis runter zur Grenze Mexikos gelaufen. Ein sonderbares Unterfangen in einem Land, in dem sonst niemand zu Fuß geht. Und falls doch, muss er damit rechnen, gleich bei der Einreise von Grenzbeamten tyrannisiert und unterwegs immer wieder bestaunt zu werden. Ihm begegnen kauzige und eigenwillige Typen, da habe ich manchmal beim Lesen die Luft angehalten. Doch meist helfen sie ihm. Fahren extra Umwege mit dem Auto, geben ihm einen Schlafplatz, etwas zu essen. weiter lesen »