Vielleicht das letzte schöne Wochenende mit Temperaturen um dreißig Grad. Morgens um sieben der Fluss jung und schön, die Sonne blendet, über den Wiesen kleine Nebelschwaden. Ich habe mir eine Arbeitspause verordnet und genieße das faule Leben mit den Schwestern. Ausgiebiges Frühstück, nette Plaudereien mit L., die mit frisch gewaschener Bettwäsche auf der Leine für Kindheitsgefühle sorgt. Ob wir uns immer noch nicht langweilen, will sie wissen. Was für eine Frage?

Die Frau, mit der wir in den beiden letzten Wochen den Hof geteilt haben, reist ab. Ein kurzes Gefühl von Wehmut. Ich bekomme von L. eine wunderbare Rückenmassage, anschließend kann ich für eine Weile schmerzfrei auf dem Bauch liegen. Noch einmal schwimmen, den Rest der Torte vertilgen, Freundinnengespräche führen. Warm und vertraut wir drei miteinander, Schwestern auch für mich.

Das Abendessen wird mal wieder im „Strandgut“ am See eingenommen, wo wir von einem Mann winkend und lachend begrüßt werden, auch seine kleine Tischrunde freut sich, uns zu sehen. Es dauert eine Weile, bis wir ihn als Nachbarn identifiziert haben. Bei dem heftigen Gewitter und den Regengüssen neulich hatte K. ihn ein wenig ängstlich gefragt, ob wir jetzt den Hof evakuieren müssen. So etwas bleibt den Leuten natürlich im Gedächtnis. Die Städter, werden sie sagen.

Später ein ordentlicher Landregen. Hatten wir ja lange nicht. Wir legen uns noch ein wenig unter das Schleppdach, von dem ich immer noch nicht weiß, warum es so heißt und ob es überhaupt der richtige Name ist. Ein letztes Glas Wein und Musik, bis der Akku vom Laptop leer ist.

Und dann werde ich dazu verpflichtet, noch einmal den kleinen Film zu zeigen, den ich am Tag zuvor gemacht habe. Eigentlich bin ich müde, aber die beiden sind so unnachgiebig und penetrant, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben. Hinterher bin ich froh, dass ich mich habe überreden lassen.

Wir haben noch einmal gesungen, getanzt, und daraus gleich den nächsten Film gemacht. Und uns vorgenommen, das jährlich zu wiederholen. Wenn wir achtzig sind, schauen wir uns dann eine Zusammenfassung an. Und werden vermutlich sagen, mein Gott, was haben wir damals doch gut ausgesehen. Wenn wir das mal nicht aus den Augen verlieren.

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