Es gibt Tage, die gehören nicht zu einem. Die hat einem jemand geschickt, der eine alte Rechnung begleichen will. Die Nacht schon nicht erquicklich. Das Bett im Gästezimmer trotz oder wegen des Schichtprinzips (Futon über Matratze) nichts für meine Wirbelsäule. Vielleicht hat sie mir auch das lange Sitzen auf der Erde übel genommen, als ich gestern Abend noch hurtig versuchte, Fotos und Filme für das Geburtstagskind auf eine DVD zu bekommen. Hurtig geht gar nicht. Das sollte ich mir unbedingt als Motto über den Schreibtisch hängen.

Gleich nach dem Aufwachen setze ich mich an den Laptop und suche hurtig, ha, da ist es schon wieder, ein paar Songs für die CD, die es auch noch zu brennen gilt. Unbedingt die Beatles. When I´m sixty-four. N. singt es seit Tagen, wurde mir geflüstert. Und natürlich CITY. Einmal fassen, tief im Blute fühlen. Aber ich will mich nicht wiederholen.

Als ich zehn Songs beisammen habe, fällt mir auf, dass mein Web´n´Walk Kontingent fast ausgeschöpft ist. Na bitte, ich hätte eben doch in die Stadt fahren sollen. In der Wohnung gibt es die Flatrate. Ein Anruf bei einem hilfsbereiten Menschen. Könntest du vielleicht für mich und mir heute Abend unauffällig? Da weiß ich noch nicht, dass wir uns gar nicht sehen werden.

Etwas fehlt. Der Morgengruß aus Amsterdam. Ich sende einen, versuche es später mit einem Anruf. Und bekomme dann stundenlang die Information, dass der Teilnehmer nicht erreichbar ist. Ja, ich gebe es zu, ich habe mir Sorgen gemacht. Während ich in Steglitz Druckerpatronen kaufe, in der S-Bahn, auf dem Rad. Auch wenn andere Menschen das komisch im Sinne von eigenartig finden. Aber in unserem Alter fallen sie schon mal um, und dann sind sie sehr lange tot.

So ist das dann immer weiter gegangen. Die Geburtstagseinladung irgendwie verunglückt, gerade mal eine Stunde Kaffee trinken war eingeplant, dann das Essen im Restaurant nur mit der Familie, man könnte sagen, ich habe den Tag mit Warten und mit Sorgen machen verbracht. Was ja völlig blöd und überflüssig ist, sowieso niemanden nützt, wie ich jetzt, wo ich es hinter mir habe, sehr gut erkennen kann. Wieder einmal stelle ich mir die Frage: Warum merke ich das nicht vorher? Und entspanne mich einfach? Einfach und hurtig, zwei Worte, die verboten gehören.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*