Das wäre schön. Ich bin dafür. Und bewundere den Pfarrer Joachim Leberecht, der sich mit einem entsprechendem Papp-Schild jeden Donnerstag auf den Herzogenrather Wochenmarkt gestellt hatte. Die Aachener Zeitung berichtete letzten September darüber. In dieser Zeitung habe ich auch die Predigt gelesen und Teile davon abgeschrieben, die der Pfarrer am Karfreitag 2022 gehalten hatte und für die er im September diesen Jahres mit dem Menno-Siemens-Predigt-Preis geehrt wird. Über diese Rede, diesen Preis habe ich in den üblichen Medien nichts gefunden, ich vermute, es hat damit zu tun, dass sich der Pfarrer nirgendwo angeklebt hat.

In seiner Predigt hatte Joachim Leberecht den Bogen von dem Traum der Claudia Procula (Frau des Pontius Pilatus, ihr waren die Toten und Verstümmelten der Kriege erschienen, die den Propheten von Nazareth suchten, der Schwerter zu Sensen umschmieden wollte, daraufhin hatte sie ihren Mann gewarnt, er solle den Jesus nicht kreuzigen lassen, man weiß, wie es ausgegangen ist) in die heutige Zeit gespannt. Ich las und staunte:

„……Heute gedenken wir des Opfers Jesu am Kreuz. Auch Jesus wurde geopfert durch die Mächtigen. Im Unterschied aber zu den vielen Opfern, die die Herrschenden opfern, hat Jesus dieses Opfer selbst angenommen, ist aus freien Stücken diesen Weg für uns in den Tod gegangen. Daraus folgt für mich: Wir sollen keine Menschen mehr opfern. Es ist ein für alle Mal genug. Das ist das Evangelium.

Ich schäme mich für den orthodoxen Patriarchen Kyrill, der in seinen Predigten den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gutheißt und die Raketen segnet. Ich schäme mich für die Priester in der Ukraine, die ebenfalls Menschen und Waffen segnen. Ich schäme mich für die Kirchen in der westlichen Welt, die ihre Lehre von einem gerechten Krieg aus der Mottenkiste holen und Waffenlieferungen ethisch absegnen. Wo bleibt das eindeutige Zeugnis der Kirchen von der Gewaltlosigkeit Jesu?………Auch wir alle, du und ich, können unsere warnende Stimme erheben – selbst da, wo die Kirche als Institution auffällig still bleibt. Selbst da, wo wir nicht Gehör finden, wo wir als Minderheit in einer Gesellschaft verlacht und nicht ernst genommen werden.“

Solche Perlen finde ich, wenn ich eigentlich „nur“ den Titel eines Buches suche. Ein Buch von Christian Lehnert, von dem ich gerade ein Gedicht lerne. Und dann lese ich noch schnell eine Rezension, bei der einen bleibt es nicht, ich finde den Rezensenten klug, besonnen, auch mutig – muss man in der heutigen Zeit ja leider wieder sagen – und zack. Also. Legt die Waffen nieder. Oder macht aus Schwertern Pflugscharen.

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