als ich kurz vom Laptop aufsah, weil der Sanddorn doch reichlich schwankt, da flog mir schon die schwarze Gaze entgegen, die mir der Hausmann zur Insektenabwehr im Fensterrahmen befestigt hat. Wie ist so etwas möglich? Hinter mir schlägt die Badezimmertür zu, die ich wie immer nur angelehnt hatte. Da werde ich wohl nicht den Weg nach Vehlgast erkunden. Die Nachbarinnen haben mir erzählt, wie nett sie dort in der Havel geschwommen sind. Gestern Nachmittag haben wir drei sozusagen gemeinsam Siesta gehalten. In Rufweite voneinander entfernt. Die Damen lasen, ich las. In Vehlgast gibt es auch einen öffentlichen Bücherschrank, der sehr gut sortiert sein soll.

Vielleicht haben sie dort sogar etwas von Milan Kundera. Ich habe gerade auf ARTE eine interessante Doku über ihn gesehen und nicht nur bedauert, dass der Autor gestorben ist, ich hätte auch gern das Buch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ zurück. Keine Ahnung, wo es abgeblieben ist. Dass Kundera über die Verfilmung nicht glücklich war, wusste ich nicht. Ich habe mich damals auf jeden Fall in Daniel Day-Lewis verliebt. Allerdings hatte der Film nicht dieselbe Wirkung auf mich wie das Buch, das mich beim Lesen so in diese Zeit versetzt hatte, dass es fast unheimlich war. Manchmal passiert das bei guten Büchern. Adieu. Au revoir. Na shledanou.

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