bin ich einfach so aufs Rad gestiegen. Heute muss ich überlegen, ob ich auch alles habe, was ich brauche. Ich will nicht noch einmal die steile Stiege hinauf. Also. Bordcomputer. Ohne ihn geht gar nichts bzw. ohne ihn müsste ich ohne Unterstützung fahren, und dazu habe ich überhaupt keine Lust. Helm. Muss das wirklich sein? Sagt man. Die Warnweste. Besser ist. Das schwere Schloss. Brauche ich heute nicht. Beim Bäcker geht es auch ohne. Jetzt kann es tatsächlich losgehen.

Immer noch staune ich. Ein leckeres Blätterteigstück für 80 Cent. Ich nehme die letzten 7. Das wird meine Mitstreiter freuen. In einer Bewertung las ich von den allerbesten Liebesknochen aller Zeiten, die es hier geben soll. Leider nicht heute. Egal. Vergnügt fahre ich an der großen Wiese mit den Störchen – ich zähle heute 8 – vorbei nach Hause.

Später sitze ich wieder im Offenen Atelier und arbeite an dem Bild, mit dem ich nun schon Stunden verbracht habe. Wird es besser? Ich glaube nicht. Der Hinweis, ich könnte mir mit einem Passpartout einzelne kleinere Flächen erschließen, die ich vorher in dem großen Bild so nicht gesehen habe, ist enorm hilfreich. Kann ich auch gleich wieder auf die Bücher übertragen, die ich im Moment lese. Einmal wird da die große Geschichte der DDR erzählt, und dann lese ich in Romanen, Erzählungen von fiktiven oder echten Erlebnissen, die in Summe ein großes Bild ergeben. Auf meinem Blatt hier ist es ähnlich. Was ich da alles entdecke. Was habe ich mir eigentlich bei dieser blöden Gurke gedacht? Nichts wahrscheinlich. Und das Rot hat sich angeschlichen, murmle ich. Interessiert niemanden. Alle sind beschäftigt. Sie malen, zeichnen, töpfern, inspiert von Musik oder der Stille. Kann man ein Bild eigentlich auch tot machen?

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