haben etwas Trostloses an sich. Das habe ich schon einige Male beobachtet. Wenn die Geschäfte um die Märkte herum geschlossen sind, dann würde zumindest ich auswandern wollen. Ich erinnere mich an ähnliche Empfindungen in Neustrelitz, Güstrow, Angermünde, Beeskow. Jetzt also in Kyritz. In der Bahnhofstraße haben mich in einem Schaufenster schon die blauen und weißen Kunstblumen in Töpfen deprimiert. Da ist der spielRaum in der Mittelstraße 6 ein echter Lichtblick. Der Fußboden bunt, der große Raum hell, einladend, an den Wänden die Werke der gerade ausstellenden Künstlerinnen. Wieder staune ich über die so unterschiedlichen Talente, die es in der Region gibt.

Heute findet hier ein Workshop statt, in dem alte Postkarten neu und winterlich gestaltet werden können. Der Kaffee ist richtig lecker, der Kuchen bestimmt auch, aber ich faste ja. Beides gibt es kostenlos zum Workshop dazu. Ich bewundere die Betreiberin – wir haben uns letztes Jahr im Offenen Atelier kennengelernt – für ihren Elan. Einen solchen Ort zu schaffen, mit Leben und Ideen zu füllen, ihn zu „bespielen“ sozusagen, dafür braucht es neben Kompetenz auch Mut. Beides hat sie.

Mir geht es mal wieder so, wie es mir auch im Offenen Atelier oft gegangen ist. Alle anderen scheinen eine Idee zu haben, sie benutzen Pinsel, Farben, Scheren, ich habe eine Blockade. Macht aber nichts. Spaß hat es ja trotzdem gemacht, denke ich später im Zug und notiere die Sichtung von 23 Rehen und einem Graureiher. 

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