Job gewonnen, Job zerronnen. So ist Leben. Gott sei Dank gerate ich bei solchen Entwicklungen nicht in Panik. Körper und Psyche machen mir mehr Sorgen. Obwohl ich mich im Moment vor der Welt verstecken möchte – am liebsten würde ich das Haus nicht verlassen – lassen meine lieben Freunde mir das nicht durchgehen. Da lädt die eine sich zum 5 o’clock tea ein, die andere verführt mich zu einem kleinen Spaziergang um die Rehwiese. Oder ich werde zum Fernseh-, zum Spieleabend, zum Frühstück gebeten.

Am Ende ist da immer jemand, der sagt, ich möge doch bitte durchhalten, das wird wieder vorüber gehen. Ja? Wann denn?
Weil ich Dinge machen soll, die mir gut tun, habe ich mir eine Jahreskarte fürs Museum gekauft. Ein Museum in der Woche. Das sollte ich schaffen. Ein Bild. Eine Skulpur. Ein Objekt. Eine Stunde lang betrachten. Vielleicht etwas darüber aufschreiben. Habe mit Caspar David Friedrich in der Alten Nationalgalerie angefangen, wo ich mir das Bild „Alte Eiche im Schnee“ angesehen habe. Am Ende stellte sich eine Art Verwandtschaftsgefühl ein. Genau so fühle ich mich.

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