Zwei Tage ohne schlechtes Gewissen gefaulenzt. Nur Tagebuch geschrieben, mich in das viele Grün versenkt, Zeitung gelesen, im Garten mit dem Hausmann geplaudert, endlich den Eiersalat nachgemacht, nicht übel zu gedünstetem Spargel, gestern gab es dann Falafel vom Syrer, ergänzt um Suppe und Salat vom Hausmann. Da lebt es sich wie Gott in Frankreich. Der Syrer und der Franzose schon in kurzen Hosen draußen. Junge Leute eben.

Vielleicht ist die große Familie, die ich nie hatte, um die ich andere aber immer beneidet habe, genau hier. In dieser Konstellation. Jetzt. Vom Alter her kämen Mutter, Vater, Tanten, Söhne zusammen. Wenn der Redner noch leben würde, hätten wir auch einen Großvater. Ich glaube, es würde ihm gefallen mit den Jungs.

Die Dame von der Senatsverwaltung für Finanzen hat mir noch einmal geschrieben. Ich soll, darf die restlichen Sachen des Redners verschenken oder entsorgen. Und da habe ich mir den Kopf gemacht. Habe mir vorgestellt, dass hier eines Tages irgendjemand auftaucht, der sich den Nachlass ansehen will. Eigentlich ist das auch typisch. Immer wenn ich mir vorher einen Kopf mache, ist es hinterher ganz einfach. Wie oft ich das schon gedacht, gesagt, geschrieben habe. Apropos schreiben. Mit der Faulenzzeit ist es vorbei, würde ein gewisses Mädchen jetzt sagen.

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