Nach einem Wochenende, an dem ich Haus, Hof und Retriever gehütet, einen Abstecher zur Lesung mit Musik gemacht habe, bin ich zurück in Neukölln. Während ein Mitarbeiter von Vivantes den Nahrungstropf anschließt, beobachte ich die Hummel an der Terrassentür. Gerade habe ich mit der Freundin zusammen in der Sonne gesessen. Wieder ein Fortschritt. Sogar gesungen haben wir. Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort. Und die Welt fängt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.

Das ist unser Lied, könnte man sagen. Als wir Ende der Neunziger bei Carien Wijnen waren, sind wir nach den abendlichen Treffen immer weiter singend am Kanal entlang von Kreuzberg zur mir nach Hause gelaufen. Damals habe ich noch in der Nähe vom Rathaus Neukölln in der Weserstraße gewohnt. Die Freundin fuhr dann von dort mit der U-Bahn weiter. Und wir haben wirklich am liebsten dieses eine Lied gesungen. In Endlosschleife könnte man sagen.

Was wir überhaupt schon so alles miteinander erlebt haben. Darüber reden wir jetzt manchmal. Auch darüber, dass ich sie  damals, als wir uns in der Gestalt-Ausbildung kennenlernten, für eine Pastorin hielt. Das hat sie vergessen. Dabei hat ihre Stimme auch heute noch manchmal etwas pastorales. Das findet sie komisch. An die Predigt, die sie den Freundinnen und mir zu meinem 50sten hielt, kann sie sich aber auch erinnern. Ein berührender Moment für uns alle.

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