Der Nussbaum hat in diesem Jahr weniger Blätter, dafür mehr Nüsse. Vielleicht kann er sich immer nur auf eins konzentrieren. Mir geht es auch so. Das Eichhörnchen räumt den Knödelboy leer. Beim Plündern schaut es mir frech in die Augen. Erst wenn ich die Tür öffne, verzieht es sich hinter den Fensterladen, wo ich es nicht sehen kann. Sein Meckern höre ich dagegen sehr gut. Der Zaunkönig hat den Nestbau eingestellt.

Wir hatten uns so über dieses kleine Wesen gefreut. Hausmann glaubt nicht, dass er es war, der vor ein paar Tagen von einem gemeinen Eichelhäher geschlachtet wurde. Wir hatten das Gemetzel erst mitbekommen, als es schon zu spät war. Die ausgerissenen kleinen Flügel auf der Wiese sprachen allerdings für sich. Wenn ich doch eine Zwille hätte..und wenn ich die dann noch bedienen könnte….

Die Vorgänge in der Natur beobachten. Das, was um mich herum passiert. Im Garten arbeiten, schreiben, das lenkt mich ein wenig von dem Geschehen in meinem Körper ab. Vielleicht gibt es ja tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Tod der Freundin und meinen Zuständen. Auch wenn ich nicht selbst auf die Idee gekommen bin, Panik kann sich auch solche Wege suchen. Das müsste ein Psychosomat eigentlich wissen. Und dieser Tod hat mich natürlich auch wieder mit meinem eigenen konfrontiert.

Wie mir die Tochter von H. erst vor ein paar Tagen am Telefon erzählte, ist die Freundin nicht Stunden nach meinem Besuch gestorben, sondern gleich, nachdem ich das Zimmer verlassen hatte. Obwohl ich in der Sonne saß, habe ich eine Gänsehaut bekommen.

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