Im Baum vor meinem Fenster sitzen zwei Eichelhäher, der Wind bläst ihnen unter ihr schönes Gefieder, plustert es auf. Für einen winzigen Augenblick sehen sie erstaunt aus. Würde ich mich heute Abend an mindestens drei Momente des Tages erinnern, für die ich dankbar bin, wäre das schon mal einer.  Ein solch regelmäßiges Erinnern wäre z. B. gut für die Neuroplastizität meines Gehirns, es könnte neue synaptische Verbindungen bilden, darüber habe ich vor zwei Jahren in einer der Kreativgruppen kurz referiert, bevor aus dem, was uns an diesem Tag dankbar gestimmt hatte, wundervolle Gedichte entstanden waren.

Aber natürlich ist mir nicht mal das Wort Neuroplastizität eingefallen – ich sollte diese Übung unbeding machen -, als wir am Samstag in alter Besetzung bei der Kleinmachnower Freundin zu einem köstlichen Mahl geladen waren. Das Menü lecker, die Freundinnenrunde nach einer Weile vertraut wie früher, später haben wir uns eben auch von diesen Momenten erzählt.

Bei der Freundin in Celle stürmt es, erfahrungsgemäß ist dieses Wetter ein paar Stunden später bei uns. Das große Mädchen wünscht sich das Kritzel Künstler Buch zum Geburtstag, fast noch mehr als das Fahrrad, das sie dringend braucht. Ich suche im Netz nach günstigen Verbindungen, bestelle schon mal das Buch. Dann ruft die Freundin noch einmal an. Eine Woche später würde es doch besser passen. Was bin ich froh, dass ich die Ticketts, die nicht stornierbar waren, noch nicht gekauft habe. Vielleicht erinnere ich mich heute Abend noch daran.

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