Vor der Frankreichreise hatte ich dem Goethe-Institut in Berlin für die Sommermonate zwei Zimmer in unserer Wohnung angeboten. Ausgehend von einem Irrtum, da ich der Ansicht war, ich hätte vor einigen Monaten im Tagesspiegel eine entsprechende Suchmeldung gelesen. Und nun, da ich überlege, wie sich das mit unseren finanziellen Möglichkeiten gestalten ließe – Wohnung in der Stadt, kleine Wohnung auf dem Land, zwischen denen ich hin und her pendle, wenigstens für ein paar Monate  – war mir diese Annonce eingefallen. Die aber gar nicht vom Goethe-Institut stammte, wie mir eine freundliche Frau schrieb, aber egal, sie suchen tatsächlich noch Zimmer für ihre Sprachschüler. Wir könnten einen Termin ausmachen, dann würde jemand kommen, um sich vor Ort und so weiter.

So weit. So gut. Doch vorher, wie könnte es anders sein, sollte ich doch bitte ein paar Fragebögen ausfüllen, die dann ausgefüllt zurück schicken. Wie es weiter geht, werde ich vielleicht niemals erfahren, unter anderem auch, weil sich etwas in mir sträubt. Ich möchte keine Fragebögen ausfüllen. Ich habe in den letzten Monaten so viele Fragebögen ausgefüllt, das sollte für die nächsten 20 Jahre reichen.

Also habe ich alle gewünschten Daten per Mail mitgeteilt.  Unser Alter, die Größe der Zimmer, die Ausstattung, Internet, Telefon, Rauchen auf dem Balkon möglich. Und da es sich um meine beiden Zimmer handelt, um die es da geht, habe ich ebenfalls erwähnt, dass sie vielleicht eher einer Frau gefallen würden. Von den eigenwilligen gelb-weißen Wänden, an denen sich der Mann abgearbeitet hat, habe ich nichts geschrieben. Da kann man notfalls immer noch sagen, dass es Kunst ist.

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