Der Tag, der verregnet begonnen hat, entschließt sich am Nachmittag, uns einen sonnigen Platz für die kleine Kaffeetafel zu bescheren. Himbeerkuchen von Desserttellern für drei. Wie selbst gemacht schmeckt der. Dazu ein gutes Gespräch. Die Macht des Geldes aus buddhistischer Sicht zum Beispiel. Unsere Hofmitbewohnerin, die seit ihrer Ankunft ein 1000 Seiten Buch zum Thema studiert und dabei erstaunlicherweise von Tag zu Tag jünger aussieht, kann einiges berichten.

Immer wieder eine SMS. Neue, alte, verschollene Freunde, sogar aus der Waldbühne schwappt es zu mir herüber. Im Postfach Nachrichten, die mich berühren. Zeigen sie mir doch, wie aufmerksam ich aus der Ferne beobachtet werde. And now I see you growing again. With cranes flying low through a rose red sky, bringing peace. Ich bin von Dichtern umgeben. Von Menschen, die mich mit Worten und ihrer Sympathie verwöhnen.

In der Hängematte schaukelnd lese ich in den Büchern, die W. geschickt hat, plane in Gedanken Orte, an denen ich in Amsterdam mit ihm sitzen möchte. Nachts werden wir wieder zwei Stunden reden.

Aber vorher noch mit K. ins Feld, sie hat den Platz gefunden, an dem die Kraniche jetzt rasten. Dafür ist sie ihnen am Nachmittag unauffällig gefolgt. Behauptet sie. Und tatsächlich. Da sitzen unsere Freunde. Ich zähle und halte die Luft an. 55. Eigentlich sollte ich es sein lassen, denn bei der zweiten Zählung sind es nur 48, und ein drittes Mal schaffe ich nicht, das Fernglas zittert zu sehr in meiner Hand. Egal, ich nehme die 55 und denke sie mir als Zeichen. Dass hier alles im Lot ist. Vielleicht kann ich sogar ein paar von den wunderbaren Gefühlen für schlechte Zeiten aufheben.

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