Der Himmel beim Aufwachen trübe, vor dem Fenster rauscht es, doch nicht etwa Regen. Zum Arbeiten muss ich das Licht an machen, so richtig warm wird mir auch nicht. Ich steige auf den Hometrainer, fünfzehn Minuten mit den Dixie Chicks, danach geht es auf die Matte. Ein wenig Yoga, Pilates, die verschiedenen Muskelgruppen anspannen, seit zwei Jahren mache ich das jetzt schon, und endlich merke ich mal was. Da ist etwas, das früher nicht da war, wenn ich mir auf den Bauch drücke. Und ich meine kein Fett, falls hier Menschen ohne Phantasie mitlesen.

Weiter nach Agenturen forschen, die Drehbuchautoren unter Vertrag haben. Beschreiben sie kurz ihren Werdegang. Ich schau mir noch einmal die Liste der Autoren an, die vielen Titel, die Filme fürs Fernsehen, für das Kino sogar, die sie alle gemacht haben, und dann möchte ich selber gar nichts weiter tun. Andererseits, irgendwie muss man ja anfangen. Und wie sagt K.? Das gehört zum Job dazu. Und die Absagen, die man sich einhandelt, wohl auch. Muss ich erwähnen, dass ich von Absagen eigentlich genug habe?

Abends ins Kant Kino. Me too. Ein berührender Film über einen Mann mit Down-Syndrom, der sich in eine Kollegin verliebt. Eine Außenseiterin wie er, die noch nie Liebe gemacht, sondern immer nur Sex hatte. Daniel, der als erster mit diesem Handicap ein Universitätsstudium abgeschlossen hat, der von seiner Umwelt aber trotzdem oft nicht ernst genommen wird, bekommt durch Laura das Gefühl, normal zu sein. Wie die beiden sich aneinander annähern, das ist wunderbar und gar nicht kitschig. Am Ende bleibt  offen, ob Daniels Bruder sich nicht irrt, wenn er sagt, „du wirst nie eine Frau mit 46 Chromosomen bekommen“.

So schlimm ist es gar nicht, wieder in Berlin zu sein.

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