Archiv für das Thema: Bücher

Immer wieder habe ich Phasen, in denen ich keine Fiktion mag. Deswegen kommt J. M. Coetzee gerade recht. In drei Büchern hat er teilweise autobiografisch geschrieben, ich lese das letzte. Sommer des Lebens. Da tut er so, als wäre er tot. Nun gibt es einen Journalisten, der ein Buch über ihn schreiben will. Über die frühen 70er Jahre. Dafür nimmt der fiktive Journalist als Grundlage ein paar Tagebuchnotizen und macht dann Interviews mit Menschen, die Coetzee gekannt haben. Er lässt also unterschiedliche Menschen erzählen. Der Autor kommt nicht immer gut weg dabei. weiter lesen »

 
Seit einiger Zeit ist das Wort Meditation ja in aller Munde. Leider oft in Kombination mit einer Art Heiligenschein. Ich meditiere, dann muss ich doch wahnsinnig spirituell sein, oder? Wahnsinnig vielleicht. Trotzdem gibt es immer wieder auch Lichtblicke. Menschen, die über das Thema so beeindruckend schreiben, dass selbst der genervteste Mensch (ich also) es lesen kann. Tim Parks hat es geschafft. Und jetzt habe ich noch einen gefunden. Das Buch ist mir sozusagen in die Hände gefallen. Beim Aufräumen des Gästezimmers übrigens. „Triffst du Buddha, töte ihn!“ weiter lesen »
 

Gerade beschäftigt mich das Thema Ruhe. Stille. Danach kann man regelrecht süchtig werden. Ich jedenfalls. Und dann gilt es, eine Balance zu finden zwischen der von mir ach so geliebten Ruhe und dem Rausgehen in die Welt. Gestern saß ich im Garten, die Vögel waren am Quatschen, die Wiese roch nach Sommer, ab und zu ein Sonnenstrahl. Und ich, die ich so achtsam wie möglich war, fand die Welt vollkommen. Mein Leben inclusive. Schmerzen inclusive. Das hat mich zu Tränen gerührt. Ich saß da, weinte, und dann war der Moment leider auch schon wieder vorüber. weiter lesen »

 

Die Themen Krankheit und Tod faszinieren mich seit vielen Jahren. Vielleicht kein Wunder, wenn man 20 Jahre mit Panikattacken gelebt und später eine Schmerzkrankheit entwickelt hat. Einer meiner Gesundheitsgurus war David Servan-Schreiber. Er hat mir erklärt, dass Butter und Milch aus Bioanbau stammen sollten, ebenso Kartoffeln und andere Dinge, die in der Erde wachsen. Obst muss nicht Bio sein. Und Süßrahmbutter ist besser als Sauerrahmbutter. Nicht zu vergessen die Kombination von Pfeffer und Kurkuma. Ein paar einfache Vorgaben also, die leicht einzuhalten sind.   weiter lesen »

 

Vor einer neuen Kinoschicht setze ich mich jetzt gern auf mein Bänkchen, dann liege ich noch eine Weile mit Buch im Garten auf der Decke. So sollte ich das immer machen, damit ich die Nacht durchstehe. Heute war ich bis 2.30 Uhr am Potsdamer Platz. Ein Rekord an Einnahmenn – für mich jedenfalls – verbunden mit einem Rekord an Akkordarbeit. Um halb 4 zu Hause, geschlafen bis 11.30 Uhr. Auch ein Rekord. weiter lesen »

 

Nein, ich kümmere mich nicht nur um den Hund. Ich mache eine Menge anderer Dinge. Schreibe. Finde einen Job, auf den ich Lust habe. Einmal in einem Kino arbeiten, daran denke ich doch schon eine Weile. Fülle (mal wieder) auf den letzten Drücker den Antrag für das Senatsstipendium aus. Meine persönliche Hölle. Anträge. Aber ich bin überrascht, wie leicht sie es uns im Vergleich zum letzten Jahr doch machen. Man kann alles elektronisch versenden. Textprobe, künstlerischer Lebenslauf, Exposé. Die Antragsteller werden per Mail über den Eingang ihrer Unterlagen informiert. weiter lesen »

 

Auch wenn ich das Sinnvolle meines Tuns gelegentlich anzweifle, arbeite ich konzentriert. Während mein junger Mitbewohner gestern am späten Abend  noch zu einem Spaziergang aufgebrochen ist, nach einem langen Tag in der Charité braucht er Bewegung, sagt er, bin ich standhaft am Schreibtisch sitzen geblieben. Bis kurz vor Mitternacht, dann fiel mir auf, wie müde ich war, die Muskulatur total verspannt, da nützen die kleinen Pausen, in denen ich turne, offensichtlich nur wenig.  weiter lesen »

 

Immer wieder bin ich beim Lesen in Matthieu Ricards Buch auf den Namen Etty Hillesum gestoßen. Eine holländische Jüdin, 1924 geboren, im September 1943 nach Auschwitz deportiert, zwei Monate später dort ermordet. Die Tagebücher, die sie in den beiden Jahren vor ihrem Tod schrieb, wurden von ihr selbst zur Veröffentlichung bestimmt. Sie schrieb noch, als sie längst ihren Deportationsaufruf bekommen hatte, das Angebot unterzutauchen schlug sie aus. weiter lesen »

 

Die zweite Parodontose-Behandlung war nicht so schlimm wie die erste. Dummerweise habe ich mir am Wochenende den Kiefer verrenkt, heute musste ich aufpassen, wie weit ich den Mund aufreiße. Gerne weit, weil ich mir nämlich Sorgen mache, Madame könnte mir ein Stück von der Zunge entfernen. Während ich also verkrampft auf dem Stuhl liege, innerlich mein Mantra vor mich hin brumme und die schabenden und kratzenden Geräusche zu ignorieren versuche, fällt mir David Gilmour ein. Nicht der Pink Floyd Gilmour. Der andere, dessen Buch ich gestern in einem Rutsch durchgelesen habe. „Unser allerbestes Jahr“ haben sie aus „The Film Club“ gemacht. Das war bestimmt nicht die Adelheid Zöfel, die das übersetzt hat.  weiter lesen »

 

Frühlingsgefühle. Endlich die dicke Jacke ausziehen und das Gesicht in Wärme baden. Darauf hoffen, dass jetzt alle Hürden genommen und keine weiteren Formulare auszufüllen sind. Die Schmerzen im Rücken ignorieren, die bestimmt nicht von der Leber sondern vom Iliosakral-Gelenk kommen, das mich immer mal wieder ärgert. Mich an dem neuen Buch freuen, in dem Alain de Botton erklärt, auf welche Weise Werke der Kunst und Architektur von ihrer Vision des Glücks erzählen. Wenn ich auf etwas stoße, das ich schön finde, dann heißt das eigentlich nur, dass ich einen materiellen Ausdruck dessen gefunden habe, was sich mit meinen Vorstellungen von einem guten Leben deckt. Unter diesem Aspekt habe ich meine Reaktionen auf Häuser noch nie betrachtet.  weiter lesen »