Nachdem ich am Montag kurz vor einem Mord stand, war ich nach drei Stunden dann doch bei meinem Stiefvater. Mit einem aktuellen Schnelltest in der Tasche selbstverständlich. Kaum gibt es in Berlin mal ein bisschen Winter, schon fahren die öffentlichen Verkehrsmittel nicht. In Karow den Zug verpasst, eine halbe Stunde in eisigen Verhältnissen auf den nächsten gewartet. Hier dafür ein freundlicher Empfang, ein warmes Zimmer. Alles wie sonst. Bis hin zum Eierlikör als „Absacker“ nach dem Abendessen zusammen mit den 19-Uhr-Nachrichten im Fernsehen.

Gestern sind wir gemeinsam zum Supermarkt gelaufen. Ich konnte ihm das nicht ausreden, er brauche Bewegung. Außerdem weiß ich, wann ich mir weitere Argumente sparen kann. Man kennt sich eben doch sehr lange. Also stand ich irgendwann geparkt im Supermarkt und wartete, während er hierhin und dorthin unterwegs war.

Auf dem Rückweg lag er dann plötzlich auf dem Bauch. Ich hatte mich gewundert, was schaut er da an der Tür eines Hauses, und dann muss er die Bordsteinkante übersehen haben. Meine Reaktion nicht schnell genug, ich konnte nur noch beim Aufstehen helfen. Nichts passiert. Nur der Schreck. Aber was für einer. Ich weiß nicht, wie wir nach Hause gekommen sind. Er hing mehr an meinem Arm, als dass er dort eingehakt war, ich fürchtete um einen erneuten Sturz. Aber es ist tatsächlich alles heil geblieben. Nicht mal blaue Flecken gibt es. Und so soll es bitte bleiben. Keine weiteren Stürze, keine schlechten Nachrichten, nichts von alledem.

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