sind tatsächlich die meisten Wege gesperrt. Das war mir bisher nur nicht aufgefallen, weil ich sonst von Nikolskoe aus den Garten betreten habe, weil ich auf Schleichpfaden unterwegs war. Da gab es keine Hinweisschilder, die darüber informieren, dass von herabfallenden Ästen eine Gefahr droht. Es ist also gar nicht erstaunlich, dass ich immer das Gefühl hatte, ich wäre alleine im Park. Die meisten Menschen halten sich ja an Verbote. Dann muss es heute eben ein Rastplatz direkt am Wasser sein. Ich nehme eine von den kleinen Buchten mit Blick auf die Glienicker Brücke.
Links von mir gründelt ein Schwan. Sechs andere sind in die entgegengesetzte Richtung davon geflogen. Auch hier gibt es Mandarinenenten. Ein halbes Dutzend ist gerade an Land gegangen. Zwei Paare, wenn ich das richtig sehe, zwei einzelnde Herren.
Ich habe mein Notizbuch ausgepackt, finde aber den Stift nicht. Durchsuche noch einmal den Rucksack mit seinen diversen Taschen. Das lässt die Mandarinenenten denken, ich würde nach etwas Fressbarem suchen. Sie rennen aus zwanzig Meter Enfernung direkt auf mich zu. Ganz schön schnell, die Kleinen. Erwartungsvoll stehen sie vor mir. Jungs, Mädels, ich habe nichts. Das seht ihr doch, oder? Sie glauben mir nicht. Hast du auch richtig nachgesehen? Guck noch einmal. Ich muss lachen, weil sie irgendwie empört aussehen.
Später laufe ich von der Moorlake aus wieder auf dem Hochuferweg. Von der Pfaueninsel will ich den Bus nehmen. Über dem Wasser leuchtet die Abendsonne, sie dringt durch das Blattwerk der Bäume bis zu mir. Eine schöne Stimmung, nur wird mir mal wieder mulmig plötzlich. Ich habe meine Stöcke zu Hause vergessen, die mir manchmal ein kleines Gefühl von Sicherheit geben. Also folge ich den Wildschweinspuren quer den Abhang hinunter, atme auf, als ich wieder auf dem öffentlichen Weg bin. Was bin ich doch für ein Angsthase manchmal. Es muss der kleine Gedanke „ich bin hier ganz allein“ gewesen sein, der mich erschreckt hat.