Archiv für das Thema: Schreiben

Nach der Arbeit bin ich mit K. verabredet. Mit dem Fahrstuhl von der dritten Etage nach unten ins Foyer, der Kollege druckt die Tickets für „Quartett“ aus, wünscht uns viel Spaß. Es ist doch wirklich nett, dass man uns die Möglichkeit bietet, auch einen Freund ins Kino einzuladen.
Die erste Regiearbeit von Dustin Hoffmann. In der ZEIT habe ich gelesen, wie lange es gedauert hat, bis er sich diesen Traum endlich erfüllt hat. Weil er sich nicht sicher war, ob er tatsächlich das Talent dafür hat. Ein angenehmer Zug eigentlich. Selbst solch ein berühmter Mann wird noch von Selbstzweifeln geplagt. weiter lesen »

 

So fängt der Herbst an. Wildgänse fliegen über das Grundstück, das Licht ist sanfter, der Wind frischer. Morgens und abends kühl, aber am Tage sitzt es sich noch wunderbar in der Sonne. Mit oder ohne Buch. Gerade bin ich in einer Phase,  in der ich noch einmal alles lese, was mich in der Vergangenheit inspiriert oder bewegt hat. (Damit kann man sich auch wunderbar von eigenem kreativen Tun ablenken.) Jetzt also Henry Miller. „Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch“. Ich hatte doch tatsächlich vergessen, was er über das Schreiben sagte. weiter lesen »

 

Immer wieder bin ich mit größerem Gepäck unterwegs. Laptop, Regenjacke, Fotoapparat, ein Buch mindestens, Kosmetiktasche, noch ein Pulli, falls es kalt wird, und dann will ich morgen unbedingt die schwarze Tunika, vielleicht doch lieber die grüne, dann brauche ich dazu aber noch, so geht es hin und her. Bevor ich nach Nikolassee fahre ein Abstecher nach Kreuzberg. Kaffee trinken mit W., der noch nicht richtig im Geschäftsleben angekommen ist. Vielleicht kann ihn ein Stück Kuchen aufmuntern. Aber nur, wenn du auch, sagt er. Dann muss ich natürlich. weiter lesen »

 

der Morgen scheußlich. Ich will nicht aufwachen, aufstehen schon gar nicht. Die Schritte schwer. Der Magen ein Knoten. Ein Butterbrot zum Espresso. Wie in früheren Zeiten, als wir drei noch zusammen in einer WG lebten, sitzen wir am Tisch und reden belangloses Zeug. Ich fühle mich vertraut und geborgen. weiter lesen »

 

Am Schreibtisch sitzen, die Birke beobachten, die sich im Wind wiegt. Kaffee trinken. Zwanzig Minuten Pause. Ich genieße die Ruhe, die heute im Haus herrscht. Nirgendwo bohrt oder hämmert jemand. Auch eine Form des Glücks. Das passt zu den Gedanken der Freundin, deren Essay über das Glück ich gerade las. Klug gedacht, klar formuliert, ein Hauch von Poesie dabei. Chapeau!

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Sagt der Lehrer. Und wenn das Ego dann da so einsam sitzt, wenn es rum mault, weil es nicht beachtet wird, dann schreiben wir. Locker und leicht. Ohne irgendwohin zu schielen. Nicht zum Erfolg. Zum Lehrer sowieso nicht. Man schiele eben nirgendwohin, sondern bleibe bei sich. Und dann kann ein gutes Drehbuch entstehen. Oder wenigstens schon mal ein gutes Exposé. Vermutlich könnte auch ich dann. weiter lesen »

 

Vor dem Einschlafen hundert Seiten Krimi. Raphaels Frauen. Leicht, locker, die Spannung hält sich in Grenzen. Aber ein Krimi. Immerhin. Die Nacht trotzdem ruhig. Kein Gewitter, keine besorgniserregenden Geräusche. Ich wache nur einmal auf und sehe? Nichts. Große Dunkelheit und große Ruhe draußen. weiter lesen »

 

Das schwarze Kalb schmatzt und nuckelt selbstvergessen am Euter der Mutter, die immer mal das linke hintere Bein hochzieht. Eine von den braunen Kühen kommt näher, entscheidet sich dann aber doch für einen anderen Weg. Weg von mir, die ich hier nur Zuschauerin bin. Im Garten blüht der Löwenzahn, die Magnolie. Daneben Apfelbäume. Zaghaft entrollt sich der erste Farn. Ein Kuckuck ruft, ein anderer antwortet, und in der Wiese sitzt ein Hase und spitzt die Ohren. weiter lesen »

 

Der Besuch ist außer Haus, es gibt noch andere Freunde, die sich ein Treffen mit E. wünschen. Heute Morgen sah sie gar nicht gut aus, wie sie Augen reibend vor dem Spiegel im Flur stand, so weit kann ich vom Bett aus nämlich gerade noch sehen. Erst um zwei von der Hochzeitsparty nach Hause gekommen, und um zehn schon wieder zum Frühstück verabredet. Wer macht denn so etwas?

Der Mann sitzt in seinem Zimmer an seinem PC, angeblich arbeitet er, sagt er, in der Küche trudelt die Waschmaschine. Der Wein, den wir vor zweieinhalb Wochen in Frankreich gekauft haben und den die Freunde vor ein paar Tagen mit dem Auto mitgebracht haben und den wir gestern, natürlich in Verbindung mit einem „kleinen“ Essen abgeholt haben, ohne Essen geht bei diesen fast Franzosen gar nichts, der Wein also ist verstaut, und das erste selbst bereitete Humus steht im Kühlschrank. Was für Neuigkeiten.  weiter lesen »

 

Zwei Tage und zwei Nächte in Neuroddahn. Freundinnenbesuch. Landleben pur. Jede arbeitet an ihrem PC, wir treffen uns zum Frühstück, zum Nachtmahl, drinnen oder im Garten. Tagsüber ist es so warm, man kann im Hemd sitzen. Erstes Grün wird betrachtet. J. schneidet alte Blütenstände ab, fängt an, ein kleines Stück Wiese zu roden. Denn eigentlich könnten da doch ein paar Blumen hin. Nicht wahr. Grete, die Katze, liegt lang gestreckt, die Pfoten elegant gekreuzt. Fehlt nur noch, dass sie eine hinters Ohr legt. Sie genießt die Sonne. Nicht mal geblinzelt wird. Nachts rufen Käuzchen oder Uhus. weiter lesen »