Archiv für das Thema: Schreiben

Der Rücken schmerzt heute mehr als an anderen Tagen.  Aber manchmal bin ich so versunken in mein Tun, da bemerke ich nicht, wie die Zeit vergeht. Habe bis Mittag mit dem Laptop auf den Oberschenkeln im Bett gesessen und gearbeitet. Letzter Schliff für die letzten Portraits. Jedes Mal ein anderes Bild, wenn ich aus dem Fenster sah. Düstere Wolken am Himmel. Sonne auf der gegenüberliegenden Häuserwand. Die Birke, vom Wind gebogen. Schneeflocken. Regen. Alles war da. Manchmal gleichzeitig. Welchen Monat haben wir denn? weiter lesen »

 

Gestern Abend auf dem Weg zum Literaturhaus heftiges Schneetreiben. Nach einer halben Stunde sah ich aus wie eine Schneefrau. Drinnen nach langer Zeit mal wieder ein Eckplatz mit gutem Überblick.  Ein köstliches Dessert, Mohnklöße mit Vanillesoße, frisch gemacht, ein Glas Wein dazu, ein gutes Gespräch. Natürlich auch das Thema Schreiben.

Die Freundin knabbert noch an der letzten Absage, die in so großes Lob eingehüllt war. Dann kommen die Fragen. Kann man es nicht einfach sein lassen, das Schreiben? Oder genügt es nicht, dass wir es gern tun? Warum verdammt noch mal Texte veröffentlichen? Ist das nicht  egoistisch? Gibt doch wirklich wichtigere Dinge auf der Welt. Krieg. Armut. Hunger. Und wir sorgen uns um Texte. Könnte man sagen. Kann man sagen, wenn man selber dieses Gefühl nicht kennt, etwas aus sich hervor zu holen. Klar koche ich auch ein gutes Pastagericht nur für mich alleine. Es schmeckt mir und ich freu mich dran. Aber noch mehr freu ich mich, wenn ich Gäste habe, die vor Wonne seufzen, wenn sie sich eine Gabel Spaghetti in den Mund schieben.  weiter lesen »

 

Wenn ich den Kopf hebe, sehe ich auf dem Balkon zu meiner linken eine Frau, die ich noch nicht kenne. Sie raucht. Am Dach auf der gegenüberliegenden Seite hängen dicke Eiszapfen. Die Sonne hat sich verzogen. Auf bvg.de habe ich  mir angeschaut, wie ich nachher fahren muss. Bis zum Alex, dann mit der Tram. Arbeit auch am Sonntag Abend. Aber ich arbeite schon die ganze Zeit, denn natürlich sind die Dinge nicht so einfach, wie sie manchmal scheinen.   weiter lesen »

 

Gerade habe ich noch einmal das Filmmaterial angeschaut, das ich am Sonntag aufgenommen habe. Die Freundin, die mir vor der Kamera die Ablehnung vorliest, die sie vom Fischer-Verlag bekommen hat. Verbunden mit einem Lob für ihr Werk. Zeichnet einfühlsam. Verwebt gekonnt. Aber leider. Keine neue Autoren. Dass die Autorin nicht neu ist, spielt dabei keine Rolle.   weiter lesen »

 

Der Mann taucht, und ich habe die Pflaumen am Hals, die mir die freundliche Nachbarin gestern vorbei gebracht hat. Ein schönes Geschenk, leider braucht man Zeit, um so ein Crumble vorzubereiten. Zeit, die ich eigentlich nicht habe. Eigentlich, weil ich bis nächste Woche den 3. Akt geschrieben haben sollte. Das sind zwar nur noch ca. 30 Seiten und ist in einer Woche zu schaffen, trotzdem sollte ich mich ein wenig beeilen und mich nicht immer ablenken lassen bzw. alles tun, um mich selber abzulenken.  weiter lesen »

 

Der 2. Akt mausert sich. Ich habe die Schreibblockade, oder meinetwegen den eigenen Unwillen, überwunden. Seitdem geht es. Froh und beschwingt hüpfe ich herum und berichte froh nach draußen, wie gut ich voran komme. Halb links hinter der alten Linde, die direkt vor meinem Fenster steht, sehe ich die Kirche. Es gibt kein Zifferblatt in dem dafür vorgesehenen Rund und keine Glocke, die den Stundentakt schlägt. Damit muss ich meiner eigenen inneren Uhr folgen. Auch der Storch lässt sich nicht mehr blicken.
Ich wohne nicht mehr Sonnenzimmer, ich bin aufgestiegen. Ins Hochparterre vom Haupthaus. Hier gibt es noch eine kleine  Wohnung, sie ist dem Element Luft zugeordnet. Ein Zimmer, eine Küche, ein Bad. Ideal für eine Person, für ein oder zwei Tage können es aber auch zwei hier aushalten.  weiter lesen »

 

Bin mit K. im Havelland. 90 Minuten von Berlin entfernt. Der ehemalige 4-Seiten-Hof ein Ort der Stille. Mit Kräutergarten und freundlichen Buddha-Figuren, drei kleinen Studios. Die teilen sich eine Küche, und im Haupthaus gibt es außerdem einen großen Raum für Yoga oder Meditation. Die Besitzerin eine wunderbare Gastgeberin. Aufmerksam, herzlich, zugewandt. Vor 15 Jahren hat sie das Buch „Die jüngste ist die Schönste“ geschrieben. Über Schwesternbeziehungen. weiter lesen »

 

Vielleicht schreibe ich noch mal alles von vorn.  Ich arbeite zu wenig an dem Drehbuch. Verliere mich in Recherchen, schau nach Mails, schreibe selber welche. Fange ein neues Buch an. Mache alles, nur nicht das, was ich eigentlich sollte. Oder was ich mir vorgenommen hatte. Vielleicht muss ich mich von meinem Traum verabschieden. Vielleicht werde ich niemals meine Brötchen mit Schreiben verdienen. Andererseits, wenn ich noch einmal Mister Hillman lese, sein großartiges aber auch etwas verworrenes Buch über Charakter und Bestimmung, dann glaube ich wieder an Berufung.  weiter lesen »

 

Ich sitze am Drehbuch. Schreibe über diese Frau, die endlich erkennen soll, dass sie ihr Leben ändern muss. Dabei habe ich gar keine Lust, an sie zu denken. Soll sie doch alleine sehen, wie sie zurecht kommt. Ich habe keine Ahnung, was sie tun oder lassen sollte oder könnte oder würde. Ich will sie ihrem Schicksal überlassen. Wenn sie nicht selber merkt, dass sie etwas ändern muss, ich kann ihr auch nicht helfen. Ich will ihr nicht helfen. Ich möchte ein neues Drehbuch anfangen. Einen Krimi schreiben.  Der Kommissar soll den Mörder fangen. Er fängt ihn. Und ich quäle mich mit dussligen Frauen in den Wechseljahren, die nichts kapieren.  weiter lesen »

 

Der letzte Eintrag ist lange her, es ist einiges passiert in der Zwischenzeit. Ein Wochenende an der polnischen Ostsee. Übernachtungsgäste. Besuch von Kindern und Freunden. Die Feierlichkeiten anlässlich der Ausstellungseröffnung über die Friedliche Revolution auf dem Alexanderplatz. Konzert. Lesungen. Kino. Jeden Tag war etwas anderes los. Alles verbunden mit einer Menge Arbeit für den Mann. Natürlich schaut sich die Partnerin dann auch die Ergebnisse an. weiter lesen »